Great Masters


Lucian Freud

1922–2011

* 8.10.1922 in Berlin; † 20.7.2011 in London, ist ein britischer Maler. 1949 nahm er eine Stelle als Visiting Tutor an der Slade School of Fine Art an, wo er bis 1954 unterrichtete. Er war einer der bedeutendsten Porträtmaler des 20. Jahrhunderts. Der Kunstkritiker Robert Hughes bezeichnete ihn 2004 als 'Großbritanniens größten lebenden Maler'. Am 20. Juli 2011 starb Freud in London. Er wurde am 27. Juli auf dem Highgate Cemetery bestattet, die Trauerrede hielt der Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams.

Grethe Jürgens

1899–1981

* 15.02.1899 in Holzhausen bei Osnabrück; † 8.05.1981 in Hannover, war eine deutsche Malerin und Vertreterin der Neuen Sachlichkeit. Von 1931-32 übernahm Jürgens die Redaktion Zeitschrift 'Der Wachsbogen'. Insgesamt erschienen zwölf Ausgaben, die sich an die Vertreter der Neuen Sachlichkeit richteten. Jürgens war mit dem Schriftsteller Gustav Schenk verlobt. Den Nachlass von Jürgens hatte ihr Bruder Johannes Jürgens verwaltet. Das Spätwerk übergab er im Jahr 1984 dem Sprengel Museum in Hannover.

Antonio Donghi

1897–1963

* 16.03.1897 in Rom ; † 16.06.1963 in Rom, ist ein italienischer Maler, ein Vertreter des Neoklassizismus. In Rom studierte er am Instituto di Belle Arti von 1908 bis 1916. Nach seinem Militärdienst im 1. Weltkrieg studierte er in Kunst in Florenz und Venedig. Die meisten seiner Werke finden wir heute im Museo di Roma.

Franz Radziwill

1895–1983

Johann Franz Wilhelm Eduard Radziwill, * 6.2.1895 in Strohausen, heute Rodenkirchen in der Wesermarsch; † 12.8.1983 in Wilhelmshaven, ist ein deutscher Künstler des Magischen Realismus. Sein Œuvre umfasst verschiedene Schaffensperioden: Ein expressionistisches Frühwerk, ein magisch-realistisches Hauptwerk und ein symbolistisches Spätwerk. Bekannt sind rund 850 Ölbilder, 2000 Aquarelle, Zeichnungen und bemalte Postkarten sowie 35 druckgrafische Arbeiten.

Christian Schad

1894–1982

* 21.8.1894 in Miesbach, Oberbayern; † 25.2.1982 in Stuttgart, ist ein deutscher Maler der Neuen Sachlichkeit, der neben Otto Dix, George Grosz, Rudolf Schlichter und Karl Hubbuch zu den wichtigsten Vertretern des Verismus gezählt wird. Sein Nachlass wird von der Christian-Schad-Stiftung in Aschaffenburg aufbewahrt.

Hugo Erfurth

1894–1982

* 14.10.1874 in Halle; † 14.2.1948 in Gaienhofen, ist ein deutscher Fotograf. Er gilt als einer der bedeutendsten Porträtfotografen seiner Zeit. Er begann 1895 in Dresden eine Lehre beim Hofphotographen Wilhelm Höffert und übernahm 1896 im Alter von 22 Jahren das Atelier J. S. Schröder in der Dresdner Johannstadt. Er erwarb 1906 das in der Pirnaischen Vorstadt gelegene Palais Lüttichau, wo er die Lichtbildnerei Erfurth einrichtete. Bis zum Ersten Weltkrieg unterrichtete er zudem in Leipzig unter Professor Walter Tiemann eine Klasse für Fotografie an der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe.

George Grosz

1893–1959

* 26.7.1893 als Georg Ehrenfried Groß in Berlin; † 6.6.1959 ebenda, ist ein deutsch-amerikanischer Maler, Grafiker und Karikaturist. Mit George Grosz werden vor allem seine der Neuen Sachlichkeit zugerechneten, sozial- und gesellschaftskritischen Gemälde und Zeichnungen in Verbindung gebracht, die überwiegend in den 1920er-Jahren entstanden sind und sich durch zum Teil äußerst drastische und provokative Darstellungen und häufig durch politische Aussagen auszeichnen.

Otto Dix

1891–1969

Wilhelm Heinrich Otto Dix, * 2.10.1891 in Untermhaus, heute Stadtteil von Gera; † 25.7.1969 in Singen am Hohentwiel, ist ein bedeutender deutscher Maler und Grafiker des 20. Jahrhunderts. Sein Werk ist von stilistischer Vielfalt geprägt, bleibt jedoch in seiner künstlerischen Grundhaltung dem Realismus verpflichtet. Am bekanntesten sind diejenigen seiner Gemälde, die der Neuen Sachlichkeit, dem Verismus, zugerechnet werden.

Georg Scholz

1890–1945

* 10.10.1890 in Wolfenbüttel; † 27.11.1945 in Waldkirch, ist ein deutscher Maler der Neuen Sachlichkeit. Seine Werke erinnern mitunter an die von George Grosz oder Otto Dix. Monströser zeigen sich die Industriebauern auf einem Gemälde von 1920, das sich heute im Besitz des Von der Heydt-Museums in Wuppertal befindet. 1925 wurde er Professor in Karlsruhe und stellte im Rahmen der Ausstellung Neue Sachlichkeit in Mannheim aus.

Rudolf Schlichter

1890–1955

* 6.10.1890 in Calw; † 3.5.1955 in München, ist ein deutscher Künstler. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit. 1920 hatte er seine erste Einzelausstellung in Berlin, und er nahm an der Ersten Internationalen Dada-Messe teil. Hier sorgte sein Objekt − eine an der Decke hängende Soldatenpuppe mit einem Schweinskopf − für einen Skandal. Wegen Beleidigung der Reichswehr folgte eine Anklage gegen Schlichter, George Grosz, Wieland Herzfelde, John Heartfield und den Galeristen Otto Burchard.

Ubaldo Oppi

1889-1942

* 25.07.1889 in Bologna; † 25.10.1942 in Vicenza, ist ein italienischer Maler. 1907 war er vorübergehend Schüler von Gustav Klimt in Wien, bildete sich seit 1911 in Paris durch selbständiges Arbeiten weiter und gelangte ab 1919 zu einer großen plastisch-klaren Auffassung der Körperform im klassischen Sinne. Oppi war Gründungsmitglied der Künstlergruppe Novecento.

Anita Rée

1885–1933

Anita Clara Rée, * 9.2.1885, Hamburg; † 12.10.1933, Kampen auf Sylt, war eine deutsche Malerin der Avantgarde, die in der Zeit der Weimarer Republik wirkte. 1913 nahm Rée an einer Ausstellung in der Galerie Commeter in Hamburg teil. In den folgenden Jahren erlangte sie durch ihre Porträts Anerkennung. 1919 war Rée Gründungsmitglied der Künstlervereinigung Hamburgische Sezession und erfuhr in den folgenden Ausstellungen große Beachtung. Von 1922 bis 1925 lebte Rée hauptsächlich in Positano an der italienischen Amalfiküste und wandte sich dort der Neuen Sachlichkeit zu.

Alexander Kanoldt

1881-1939

* 29.11.1881 in Karlsruhe; † 24.01.1939 in Berlin, ist ein deutscher Maler und Professor an der Kunstakademie in Berlin. Während seines Kunststudiums an der Karlsruher Akademie war er Schüler bei Ernst Schurth und Friedrich Fehr, von 1906 bis 1909 dessen Meisterschüler. Hier lernte er, zunächst in neoimpressionistischer Manier malend, Adolf Erbslöh kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Mit ihm und Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlensky, Gabriele Münter, Marianne von Werefkin u.a. gründete er 1909 die Neue Künstlervereinigung München, aus der 1911 die Redaktion des Blauen Reiters hervorging.

August Sander

1876–1964

* 17.11.1876 in Herdorf; † 20.4.1964 in Köln, ist ein deutscher Fotograf. Sander gilt heute als einer der wichtigen Fotografen des 20. Jahrhunderts. Mit seinem Bildatlas 'Menschen des 20. Jahrhunderts' hat er ein epochemachendes Fotoprojekt geschaffen. Er ist der Stilrichtung der Neuen Sachlichkeit zuzuordnen. August Sander verstarb am 20. April 1964 in Köln. Sein Grab befindet sich an der Seite seines Sohnes Erich Sander auf dem Melaten-Friedhof.


Paula Modersohn-Becker

1876–1907

* 8.2.1876 in Dresden-Friedrichstadt als Minna Hermine Paula Becker; † 20.11.1907 in Worpswede, ist eine deutsche Malerin und eine der bedeutendsten Vertreterinnen des frühen Expressionismus. In den knapp 14 Jahren, in denen sie künstlerisch tätig war, schuf sie 750 Gemälde, etwa 1000 Zeichnungen und 13 Radierungen, die die bedeutendsten Aspekte der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in sich vereinen.

Otto Mueller

1874-1930

16.10.1874 in Liebau, Landkreis Landeshut, Provinz Schlesien; † 24.9.1930 in Obernigk, Landkreis Trebnitz, ist ein deutscher Maler und Lithograf des Expressionismus. Er gilt heute als einer der bedeutendsten Expressionisten. Von 1890 bis 1894 absolvierte er auf Wunsch seines Vaters eine Lithografenlehre, daran schloss sich bis 1896 ein Studium an der Kunstakademie von Dresden an, für das er eine Sondergenehmigung erhalten hatte, wo es jedoch bald zu Differenzen mit seinem Lehrer Hermann Freye kam, da er dessen Korrekturen nicht dulden wollte. Mueller war Vorstandsmitglied im ersten Deutschen Künstlerbund. Zu seinen Schülern gehörten unter anderem der Bauhäusler Emil Bartoschek und Walter Kalot.

Oskar Zwintscher

1870–1916

* 2.5.1870 in Leipzig; † 12.2.1916 in Dresden, ist ein deutscher Maler. Zwintschers Bilder stehen ganz in der malerischen Tradition eines Cranach oder Holbein. Sie sind keine subjektiven Momentaufnahmen, sondern eine detailreiche Interpretation im Stile der alten Meister. Seit 1903 unterrichtete Zwintscher als Professor an der Dresdner Kunstakademie. Zwintscher war auch ein frühes Mitglied des Deutschen Künstlerbundes.

Vincent van Gogh

1853–1890

* 30.3.1853 in Groot-Zundert; † 29.7.1890 in Auvers-sur-Oise, ist war ein niederländischer Maler und Zeichner; er gilt als einer der Begründer der modernen Malerei. Nach gegenwärtigem Wissensstand hinterließ er 864 Gemälde und über 1000 Zeichnungen, die allesamt in den letzten zehn Jahren seines Lebens entstanden sind. Sein Hauptwerk, das stilistisch dem Post-Impressionismus zugeordnet wird, übte starken Einfluss auf nachfolgende Künstler aus, vor allem die Fauves und Expressionisten. Während er zu Lebzeiten nur wenige Bilder verkaufen konnte, erzielen seine Werke seit den 1980er Jahren bei Auktionen Rekordpreise.

Gustave Courbet

1819–1877

Jean Désiré Gustave Courbet, * 10.6.1819 in Ornans bei Besançon; † 31.12.1877 in La-Tour-de-Peilz/Schweiz, ist ein französischer Maler des Realismus. Seine Bilder waren in ihrem Realismus dem neuen bürgerlichen Regime suspekt. Die scheinbare Bedrohung wuchs durch die Interpretationen, die unter anderem Pierre Proudhon seinen Bildern gab, auch wenn Courbet dies vermutlich nie selbst beabsichtigte. Er beteiligte sich rege an Kunst-Ausstellungen in Genf, Lausanne, Neuenburg und anderen Orten der Schweiz.

Rembrandt Harmenszoon van Rijn

1606–1669

* 15.7.1606 in Leiden; † 4.10.1669 in Amsterdam; bekannt unter seinem Vornamen Rembrandt, gilt als einer der bedeutendsten und bekanntesten niederländischen Künstler des Barocks. Sein Schaffen fiel in die Epoche des Goldenen Zeitalters, als die Niederlande eine politische, wirtschaftliche und künstlerische Blütezeit erlebten. Rembrandt studierte bei Pieter Lastman, eröffnete 1625 in Leiden sein erstes Atelier und zog bald Aufmerksamkeit auf sich. 1631 zog er nach Amsterdam, wo er sich zu einem gefeierten Künstler entwickelte. Trotzdem litt er zeitweise unter erheblichen finanziellen Problemen, ging 1656 in Insolvenz und starb in Armut.

Willem Claeszoon Heda

1594–1670/82

* um 1594 in Haarlem; † zwischen 1670 und 1682 ebenda, ist ein niederländischer Stilllebenmaler. Heda kultivierte mit ungewöhnlicher malerischer Kraft das Stillleben, insbesondere das Mahlzeitstillleben, indem er seine Gemälde gern aus gefüllten Gläsern, silbernen Pokalen, Weintrauben, angeschnittenen Zitronen und dergleichen komponierte. Er gilt neben Pieter Claesz als Hauptvertreter des Monochromen Banketjes.

Juan Sánchez Cotán

1560–1627

* 25.6.1560 in Orgaz bei Toledo; † 8.11.1627 in Granada, ist ein spanischer Maler des Barock. Er war einer der bedeutendsten Stilllebenmaler Spaniens, sein Bild Stillleben mit Wild, Gemüse und Früchten von 1602 ist das erste überlieferte spanische Stillleben. Mit der charakteristischen Steinnische mit den darin abgelegten Naturprodukten, den hängenden Früchten und dem Wild prägte er einen Typus für das frühe spanische Stillleben, der auf andere Künstler einwirkte. Er hatte die Nischen auf Vorrat gemalt und füllte diese dann mit den Objekten auf.

Pieter Brueghel d. Ä.

1525–1569

* um 1525/1530 vermutlich in Breda; † 9.9.1569 in Brüssel, genannt de Drol 'Der Drollige' oder 'Bauernbruegel', war ein Maler der Niederländischen Renaissance. Er ist landläufig bekannt für seine Darstellungen des bäuerlichen Lebens im Herzogtum Brabant, Niederlande und Flandern, des 16. Jahrhunderts. Bruegels eigenwilliger Stil ist nur unzureichend mit einem einzigen Stilbegriff wie Manierismus zu beschreiben. Eines seiner großen Vorbilder war Hieronymus Bosch, dessen Bildsprache er vor allem in seinen frühen Werken oft zitierte, so in Die Dulle Griet oder dem Engelssturz.

Giovanni Battista Moroni

1521–1580

* zwischen 1521 und 1524 in Albino; † um 1580, ist ein italienischer Maler der Renaissance. Moroni malte hauptsächlich Porträts. Er erlangte bereits zu Lebzeiten Berühmtheit, wurde aber besonders im 19. Jahrhundert in England geschätzt, wo sich auch heute noch in der National Gallery die größte Sammlung seiner Werke außerhalb Italiens befindet. Moronis Leben lässt sich weitgehend nur durch seine Bilder rekonstruieren, da die schriftlichen Quellen dürftig sind. Neben Aufträgen für vornehme Familien aus Bergamo erhielt er auch Aufträge von Klöstern und Kirchen.

Lucas Cranach d.J.

1515–1586

* 4.10.1515 in Wittenberg; † 25.1.1586 ebenda, ist als Sohn Lucas Cranachs des Älteren ein bedeutender Maler und Porträtist der Renaissance. Nach dem Tode seines Bruders Hans übernahm er 1537 die geschäftlichen Aktivitäten in der Werkstatt seines Vaters. Seit dieser Zeit hat Lucas Cranach d. J. seine Werke mit einem abgeänderten Wappen signiert. Das seinem Vater vom Kurfürsten 1508 verliehene Wappen zeigt eine Schlange mit Fledermausflügeln, einer roten Krone auf dem Haupt und einen mit einem Rubin besetzten goldenen Ring im Mund. Im Signum des jüngeren Cranach hat die Schlange jetzt einen Vogelflügel.

Agnolo Bronzino

1503–1572

Agnolo di Cosimo di Mariano, auch Agnolo Tori, genannt Bronzino, * 17.11.1503 in Monticelli, einem heutigen Stadtteil von Florenz; † 23.11.1572 in Florenz, ist ein italienischer Maler des Manierismus. Bronzino war ein Maler von Fresken, Altarbildern, Andachtsbildern und allegorischen und mythologischen Szenen. Er zeichnete sich jedoch vor allem als hervorragender Porträtmaler aus. Bronzino war ein sehr gebildeter und belesener Maler, der die Werke der großen humanistischen Autoren wie Dante, Pietro Bembo oder Petrarca gut kannte.

Hans Holbein d.J.

1498–1543

Hans Holbein der Jüngere, * 1497 oder 1498; † 29. November 1543 in London, ist ein deutscher Maler. Auf einem Selbstbildnis, das er kurz vor seinem Tod malte, bezeichnet er sich selbst als Basler, das Zunft- und Bürgerrecht der Stadt Basel hatte er 1519 erhalten. Er zählt zu den bedeutendsten Renaissance-Malern. Das Bildnis des Charles de Solier Sieur de Morette zählt zu den Höhepunkten höfischer Portraitkunst.

Tizian

1488–1576

* um 1477/1490, wahrscheinlicher jedoch zwischen 1488 und 1490 in Pieve di Cadore bei Belluno, damals Republik Venedig; † 27.8.1576 in Venedig, gilt als der führende Vertreter der venezianischen Malerei des 16. Jahrhunderts und einer der Hauptmeister der italienischen Hochrenaissance. Zu Lebzeiten wurde er oft nach seinem Geburtsort Da Cadore genannt. Gegen Ende seines langen Lebens vollzog er dann einen drastischen Stilbruch, der bereits zum Barock hinführt und den viele Kunsthistoriker als eine Rückkehr zu sich selbst sehen.

Joos van Cleve

1485–1540

1511 wurde van Cleve als Meister in die Antwerpener Gilde aufgenommen. Zuvor hatte er zusammen mit Bartholomäus Bruyn dem Älteren seine Ausbildung bei Jan Joest in Kalkar erfahren. Er schuf zahlreiche Triptychen und Madonnen, deren Stil der flämischen Schule entsprach. Van Cleves Gemälde zeichnen sich durch ihre friedliche Atmosphäre jenseits jeder Spannung aus. Seine Hauptwerke sind zwei Altäre mit der Darstellung des Marientodes, heute in Köln und München, die zuvor als Werke des Meisters des Marienlebens bezeichnet wurden.

Raffaello Santi

1483–1520

6.4. oder 28.3.1483 in Urbino; † 6. April 1520 in Rom, ist ein italienischer Maler und Architekt. Er gilt als einer der bedeutendsten Künstler der italienischen Hochrenaissance. Raffael erlangte vor allem als Maler für seine harmonischen und ausgewogenen Kompositionen und lieblichen Madonnenbilder Berühmtheit. Zu Lebzeiten genoss er das Privileg, nur unter seinem Vornamen bekannt zu sein, und noch heute kennen die wenigsten seinen Nachnamen. Neben seiner Laufbahn als Maler in Florenz und am päpstlichen Hof in Rom wurde er auch Bauleiter des Petersdoms und Aufseher über die römischen Antiken.

Lorenzo Lotto

1480–1557

* 1480 in Venedig; † 1557 in Loreto, ist ein bedeutender italienischer Maler der Hochrenaissance. Er stand unter dem Einfluss Giovanni Bellinis. Er verließ Venedig, noch ehe ihn Tizian hätte beeinflussen können, und wirkte in Treviso und Bergamo. Um 1510 besuchte er Rom. Als er um 1526 wieder nach Venedig kam, griff er Tizians Farbgebung auf, doch blieb sein Werk eindeutig von seiner ruhelosen Persönlichkeit geprägt; ständig wechselte er Malstil und Wohnort. Er starb in einem Kloster in Loreto, in das er 1552 eingetreten war.

Giovanni Francesco Caroto

1480–1555

* um 1480 in Verona; † 1555 ebenda, ist ein italienischer Maler. Er war Schüler des Liberale von Verona und des Andrea Mantegna, dessen Stil seine Jugendwerke bestimmte. Seit 1508 gewann wieder die Malweise der veronesischen Schule die Oberhand bei ihm, um später allmählich der des Giulio Romano und der Venezianer Platz zu machen. Seine Ölgemälde sind zahlreich, vorzüglich in den Galerien von Verona, Modena und Mantua vertreten. Sein Talent als Freskomaler ist im Zyklus aus der Tobiaslegende in der Spolocrini-Kapelle zu Chiesa di Santa Eufemia in Verona zu erleben.

Albrecht Altdorfer

1480–1538

Auch Albrecht Altdorffer, * um 1480 vielleicht in Altdorf bei Landshut oder in Regensburg; † 12.2.1538 in Regensburg, ist ein deutscher Maler, Kupferstecher und Baumeister der Renaissance. Er gilt neben Wolf Huber als Hauptmeister der sogenannten Donauschule, einer Stilbewegung entlang der Donau in Bayern und Österreich. Die Künstler der Kunstrichtung sind auch als 'wilde Maler von der Donau' bekannt. Zusammen mit Albrecht Dürer, als dessen Schüler er gilt, wird er als Begründer der Nürnberger Kleinmeister gesehen.

Matthias Grünewald

1480–1531

16. Jahrhundert, auch Matthias von Aschaffenburg, war ein bedeutender Maler und Grafiker der Renaissance. Die Forschungsmeinungen zum Namen sind geteilt. So wird er einmal mit Mathis Gothart-Nithart oder Mathis Nithart-Gothart gleichgesetzt, ein anderes Mal als dessen Zeitgenosse angesehen. Im ersten Fall soll er um 1475/1480 in Würzburg geboren und am 31. August 1528 in Halle an der Saale gestorben sein; im zweiten vermutet man seinen Geburtsort in der Nähe von Aschaffenburg und nimmt 1531/32 als Todeszeitpunkt an.

Giorgione

1478–1510

* 1478 in Castelfranco Veneto; † vor dem 25.10.1510 in Venedig − vollständiger Name Giorgio da Castelfranco, auch Zorzo da Castelfranco − war ein italienischer Maler der Renaissance. Dokumente über Giorgiones Leben sind kaum vorhanden: Der Biograf Giorgio Vasari nannte in der ersten Ausgabe seiner Lebensbeschreibungen − erschienen 1550 − das Geburtsjahr 1477, in der zweiten Ausgabe von 1568 korrigierte er das Datum auf 1478.Giorgione starb 1510 in Venedig an den Folgen einer Pestinfektion.

Lucas Cranach d. Ä.

1472–1553

* vermutlich um den 4.10.1472 in Kronach, Oberfranken; † 16. Oktober 1553 in Weimar, ist einer der bedeutendsten deutschen Maler und Grafiker der Renaissance. Er war ab 1505 Hofmaler am kursächsischen Hof unter Friedrich dem Weisen, Johann dem Beständigen und Johann Friedrich dem Großmütigen. Neben zahlreichen Altarwerken und allegorischen Gemälden fertigten er und seine Werkstatt vor allem auch eine große Zahl an Porträts seiner Dienstherren sowie der Reformatoren Martin Luther und Philipp Melanchthon. Die Cranach-Werkstatt, die mutmaßlich rund 5000 Gemälde hinterlassen hat, wurde von seinem gleichnamigen Sohn Lucas Cranach dem Jüngeren fortgeführt.

Albrecht Dürer

1471-1528

* 21.05.1471 in Nürnberg; † 6. April 1528 ebenda, ist ein deutscher Maler, Grafiker, Mathematiker und Kunsttheoretiker. Mit seinen Gemälden, Zeichnungen, Kupferstichen und Holzschnitten zählt er zu den herausragenden Vertretern der Renaissance. Dürer hat mehrfach im Auftrag des Kaisers Maximilian I. gearbeitet. Seit spätestens 1510/11 gab es Verbindungen, die eventuell Willibald Pirckheimer vermittelt hatte. Alle Werke dienten zumindest mittelbar der Ehre und dem Ruhm des Kaisers – neben Dürer waren in diesem Sinne z. B. die Künstler Hans Burgkmair, Hans Schäufelin und Beck oder auch Albrecht Altdorfer, Lucas Cranach und Jörg Breu tätig.

Quentin Massys

1466–1530

Quentin Massys, als Vorname ist auch Quinten oder Kwinten, als Nachname Massijs, Matsijs, Matsys oder Metsys überliefert, * ca. 1466 in Löwen; † 1530 in Antwerpen ist ein flämischer Maler und Medailleur und Mitbegründer der Antwerpener Malerschule. Er wurde Pate der Kinder von Joachim Patinir, von dem vermutet wird, dass er bei einigen Bildern Massys an den Hintergründen mitgewirkt hat. Massys starb 1530 in Antwerpen, vermutlich an der Pest.

Hans Holbein d. Ä.

1465–1524

* um 1465 in Augsburg; † um 1524 in Basel oder Isenheim, ist unumstritten einer der großen deutscher Maler der Renaissance. Er war der Senior einer berühmten Malerfamilie, zu der auch sein Bruder Sigmund sowie seine Söhne Ambrosius und Hans Holbein der Jüngere zählen. Hans Holbein d. Ä. stand am Ausgang der Spätgotik, sein Werk markiert den Übergang zur Renaissance-Malerei in Deutschland. Zum letzten Abschnitt seines Schaffens gehören die Altarflügel aus Sainte-Odile in Hohenburg im Elsass. Sie sind geprägt vom Einfluss der italienischen Renaissance

Leonardo da Vinci

1452–1519

* 15.4.1452 in Anchiano bei Vinci; † 2.5.1519 auf Schloss Clos Lucé, Amboise; eigentlich Leonardo di ser Piero, toskanisch auch Lionardo, ist ein italienischer Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur und Naturphilosoph. Er gilt als einer der berühmtesten Universalgelehrten aller Zeiten. Sein Namenszusatz da Vinci ist kein Familien-, sondern ein Herkunftsname und bedeutet 'aus Vinci'. Der Geburtsort Vinci ist ein Kastell bzw. befestigtes Hügeldorf und liegt in der Nähe der Stadt Empoli, circa 30 Kilometer westlich von Florenz, in der heutigen Provinz Florenz, Region Toskana.

Hieronymus Bosch

1450–1516

Eigentlich Jheronimus van Aken, * um 1450 in ’s-Hertogenbosch; † August 1516 ebenda, ist ein niederländischer Maler der Renaissance. Sein Werk entzieht sich einer einfachen Deutung: Während es einige plausible Interpretationen seiner Werke gibt, sind viele Darstellungen rätselhaft geblieben. 1488 trat er der religiösen Bruderschaft Unserer Lieben Frau der örtlichen St. Johannes Kathedrale bei, erst als äußeres, dann als geschworenes Mitglied, dessen elitärer innerer Zirkel etwa 60 Personen umfasste. Diese geschworenen Brüder kamen in der Regel aus der höchsten aristokratischen beziehungsweise patrizischen städtischen Schicht und waren alle Geistliche verschiedenen Weihegrads.

Sandro Botticelli

1445-1510

* 1.3.1445 in Florenz; † begraben: 17.5.1510 ebenda; auch Alessandro di Mariano Filipepi oder Sandro di Mariano di Vanni Filipepi, gen. Botticelli, ist ein italienischer Maler und Zeichner der frühen Renaissance. Im Geist der Frührenaissance und des Humanismus malte Botticelli, beeinflusst von Filippo Lippi, Masaccio und Antonio Pollaiuolo, Andachtsbilder, Altarbilder sowie Bilder aus dem Themenbereich der griechischen Mythologie und Allegorien mit Gegenwartsbezug. Von herausragender Bedeutung ist seine Porträtkunst, die nachhaltig das Image der Medici und ihrer Parteigänger geprägt hat.

Antonio del Pollaiuolo

1443–1496

Eigentlich Piero di Jacopo d'Antonio Benci, * 1443 in Florenz; † 1496 in Rom, ist ein italienischer Maler und wahrscheinlich auch Bildhauer und Goldschmied. Bereits 1460 arbeitete er zusammen mit seinem Bruder an drei Herkulesbildern im Palazzo Medici. Er war Mitarbeiter in der Werkstatt seines Bruders Antonio, wo er sich auf Malerei spezialisierte. Piero war vorwiegend in Florenz tätig. Ab etwa 1489 war er in Rom tätig. In vielen seiner Bilder wird eine Mitarbeit Antonios vermutet. Zahlreiche Bilder, die bis vor kurzem noch als Werke Antonios galten, werden mittlerweile Piero selbst zugeschrieben.

Giovanni Bellini

1437–1516

* um 1437 in Venedig; † 29.11.1516 ebenda, auch Giambellino, im deutschen Sprachraum mitunter auch Gian Bellin genannt, war ein venezianischer Maler. Zusammen mit seinem Bruder Gentile begründete er die venezianische Malerschule der Frührenaissance. * um 1437 in Venedig; † 29.11.1516 ebenda, auch Giambellino, im deutschen Sprachraum mitunter auch Gian Bellin genannt, war ein venezianischer Maler. Zusammen mit seinem Bruder Gentile begründete er die venezianische Malerschule der Frührenaissance.

Hans Memling

1433-1440

* zwischen 1433 und 1440 in Seligenstadt; † 11.8.1494 in Brügge; auch Jan van Mimmelynghe, Johannes Memmelinc oder Memlinc, falsch auch Hemling), ist ein deutscher Maler der niederländischen Schule. Aus seinen Werken geht hervor, dass er sich unter oder nach Rogier van der Weyden gebildet hat. Er milderte jedoch dessen Herbheit und gab seinen Figuren weniger gestreckte Formen.

Gentile Bellini

1429–1507

* um 1429 in Venedig; † 23.2.1507 ebenda, ist ein venezianischer Maler und Medailleur. Gentile Bellini, der älteste Sohn von Jacopo, trat erstmals unabhängig als Maler einer Madonna in Erscheinung, die im Stil seines Vaters gemalt ist und auf 1460 datiert ist. Das letzte große Werk des Künstlers ist La predica di S. Marco ad Alessandria, das von der Scuola von San Marco im März 1505 in Auftrag gegeben wurde. In seinem Testament ließ er verfügen, dass es von seinem Bruder Giovanni beendet werden solle.

Piero della Francesca

1420–1492

Eigentlich Pietro di Benedetto dei Franceschi, auch Pietro Borghese; * um 1420 in Borgo San Sepolcro/AR; † 12.10.1492 ebenda, ist ein italienischer Maler der Frührenaissance, Kunsttheoretiker und Mathematiker. Von besonderer kunsthistorischer Bedeutung sind seine Fresken in der Kirche San Francesco in Arezzo. Der Traum Konstantins, Die Königin von Saba betet das Kreuzesholz an, beide im Zyklus 'Legende des wahren Kreuzes'. Ein weiteres Fresko fand sich mit der weltberühmten Madonna del Parto 'Madonna der Geburt' im pittoresken Dorf Monterchi, 10 km südlich von Sansepolcro in der Toskana, in der dortigen Kapelle.

Petrus Christus

1410–1472

* um 1410/1420 in Baarle; † um 1473 in Brügge, ist ein flämischer Maler. Er war ein Schüler Jan van Eycks, dessen Stil er mit Einflüssen von Rogier van der Weyden und Robert Campin verband. Nach dem Tod van Eycks übernahm er 1441 dessen Werkstatt und übte maßgeblichen Einfluss auf andere Meister der Brügger Malschule aus wie Dierick Bouts und Geertgen tot sint Jans. In seinen religiösen Gemälden vermag er van Eyck nicht zu erreichen, seine Porträts dagegen sind voll Charakter und Leben.

Rogier van der Weyden

1399-1464

Ehemals Rogier de la Pasture, * 1399/1400 in Tournai, in der damals zum Königreich Frankreich gehörenden Stadt in Flandern; † 18. Juni 1464 in Brüssel, damals Hauptstadt des Herzogtums Burgund, war ein flämischer Maler und gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Altniederländischen Malerei. Mit den Werken von Jan van Eyck, Robert Campin und seinem Mitarbeiter Rogier van der Weyden beginnt eine neue Ära der Malerei, die sich durch realistische Detailschilderungen auszeichnet.

Jan van Eyck

1390-1441

* um 1390 in Maaseik; † 1441 in Brügge, ist ein flämischer Maler des Spätmittelalters und gilt als der Begründer und zugleich der berühmteste Vertreter der altniederländischen Malerei. Er leitete die neue naturalistische Kunstepoche nördlich der Alpen ein. Wegen seiner vollendeten Maltechnik und seines Sinns für Naturalismus wurde er von vielen Autoren sogar als 'König unter den Malern' bezeichnet. Zweifellos sein Hauptwerk aber ist der Genter Altar von ca. 1435, den er mit seinem vermeintlichen Bruder Hubert van Eyck begonnen hatte.

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