Dieses Winterbild möchte von Rabenvögeln erzählen. Seit Jahrzehnten beobachte ich Krähen und deren soziale Strukturen. In unserer Region trift man vorrangig Saatkrähen an. Auch verwandte Elstern und kleinere Vögel werden im Bild mitspielen.
Meine Frau hat in unserem Garten Hochbeete angelegt. Dort wachsen auch Radieschen. Es war nur eine Frage der Zeit, dass dieses Kreuzblütengewächs in einem meiner Stilleben eine Rolle bekommt. Ich mag die Schärfe der Speicherknollen.
Ursprünglich wollte ich am Fischstand vor dem Wismarer Weihnachtsmarkt nur einen Glühwein trinken. Da lagen sie auf Eis, Schollen und Klieschen. Du kannst sie morgen auch mit Kopf bekommen, schmunzelte Fischers Frau. Ausserdem sind die sehr, sehr lecker.
Ein Kunstdruck des Selbstbildnisses von Joos van Cleve zierte einst mein Kinderzimmer. In ihm entdeckte ich eine der schönsten Nelken in der Malerei. Auch meine Frau mag dieses alte Gewächs. Also wird es Zeit, dass sich diese Nelke in eines meiner Stillleben einschleicht.
Wenn ein Maler an der Küste wohnt, so sollte er das auch zu seinem Thema machen. Der Klützer Winkel ist der Anfang einer Reihe von Küstenlandschaften. Ich freue mich auf diese spannende Reise.
In der Kunstgeschichte steht der Maler Claude Monet für Seerosen. Zu den schönsten Seerosen, die ich je sah, gehören die der Schlossteichanlage auf Schloss Clemenswerth. Möge mich dieses Stillleben an die Ausstellung 'Der Seelenfänger' 2015 erinnern.
Seit Jahren suchte ich nach einem Pendant zu meinem Bildnis 'Bosse im Wald'. Im vergangenen Jahr machte ich erstmals bei der Aktion 'Kunst Offen' mit. Und plötzlich stand sie in der Tür. Ella. Sie ist neun Jahre alt und wohnt in der Nachbarschaft.
Der Saibling steht bei uns gelegentlich auf der Speisekarte. Man kann sich ja nicht nur von Gemüse und Kräutern ernähren. Deshalb nennt mich mein Hausarzt Fischvegetarier. Dieses Stillleben möchte von dem was nach dem Mahl bleibt erzählen.
Einige kennen es: Da hat man einen über den Durst getrunken. Am nächsten Morgen dann die schmerzhafte Ernüchterung. 2002 malte ich erstmals ein Stillleben zu diesem Thema. Da es immer noch aktuell, nehme ich es erneut auf.
Er nimmt wieder Einfluß auf meine Malerei, dieser Garten. Es gibt wieder Kohlrabi. In Wien nennt man ihn Kohlrübe. Die Schweizer sagen zu ihm Rübkohl. Für mich ist es ein leckerer Apfel, den ich beim malen esse. Mir erscheint das Rot wie Violett.
Borretsch stammt aus dem Mittelmeeraum. Über Frankreich gelangte die Pflanze im 16. Jahrhundert auch in die Landgärten Deutschlands. Borretsch findet als Gewürz- und Heilpflanze Verwendung. Mein Freund der Klempner brachte sie mir.
Beim Anblick unseres Vorgartens denken einige Nachbarn an durchgeknallte Ökofreaks. Aber Nein! Nicht nur Bienen und Hummeln leben davon, auch Maler! Hier wächst unter anderem das wohlschmeckende wilde Gemüse namens Giersch.
Erklären kann ich es mir nicht, aber irgendwie fasziniert mich dieses Knöterichgewächs. Als kühler Kompott oder auf dem Kuchen ist Rhabarber doch echt lecker. Vieles ist eßbar, alles ist malbar.
2004 sah ich ihn erstmal auf der Bühne des St. Pauli Theaters. Christian Redl ist Schauspieler und Musiker. Seit Jahren höre ich beim Malen seine Musik, verfolge sein Spiel auf der Bühne und im Film. Hören Sie den Podcast zu diesem Bildnis.
Ohne dieses Lauchgemüse ist jede Küche langweilig. Bakterien haben Angst vor Ihnen. Was wäre ein Tomatenbrot ohne Zwiebel? Außerdem stärken sie unsere Knochen und die roten Zwiebeln sind gut fürs Herz.
Seine Kürbisblüte ist auch geschlossen wunderschön. Natürlich kann man ihn essen. Ingwer und Chili verfeinern ihn in der Suppe. Egal ob gebraten, gegrillt, gebacken, püriert oder roh fein gerieben, er ist gesund denn er bietet uns Vitamin A und Kalium.
Es ist doch erstaunlich, wieviel Mühe sich die Natur gibt, nur um schön zu sein. Dem Roten Mohn gelingt dieses Wunder spielend. 1938 besang ihn die chilenische Sängerin und Schauspielerin Rosita Serrano.
Die einen denken bei 'Wilde Erdbeeren' an Ingmar Bergmans Filmdrama aus dem Jahr 1961. Ich denke an meine Kindheit, rieche die wilde Natur am Waldrand. Dort fand man diese schmackhaften Leckerbissen die ich als Kind oft zeichnete.
Seit 2017 haben wir einen Garten. Für mich war er anfänglich eine echte Bedrohung. Eine Art Unwesen ums Anwesen. Heute ist er Genuss. Niemals hätte ich gedacht, dass dieses pflegebedürftige Fleckchen Erde Einfluss auf meine Malerei nehmen würde.
Diese Zierblume mit Trichterblüte verträgt keinen Frost, aber bis dieser kommt klettert sie gern vor sich hin. Die gefallene Blüte, eine vom Pflanzenleben abgeschnittene Schönheit, sagte mir: Ich bin Thema für dein nächstes Stillleben.
Domenica, Deutschlands prominenteste Prostituierte, war 2009 verstorben. Vor meinem Hamburger Atelierfenster fiel mir ein Trauerzug auf der in die Herbertstraße abbog. Dort sah ich ihn erstmals, den Schmuckdesigner Götz Barner. Mehr zum Bild.
'Guck mal, ich hab Dir vom Türken aus der Mecklenburger Straße etwas mitgebracht! Ein echtes Schwergewicht.' Meine Frau kam vom Einkauf ins Atelier. 'Ist das etwas für ein Stillleben? Nun ja, ich müsste sie zerschneiden und inszenieren.' Mehr zum Bild.
Löwenzahn hat etwas Faszinierendes. Sein Verblühen verweist hoffnungsvoll auf den Frühling. Die schwebenden, erstaunlich weite Strecken zurücklegenden Fallschirme seiner Pusteblumen luden mich als Kind zum Träumen ein. Mehr zum Bild.
Es ist eine typische Frühjahrspflanze und trotzt aufrichtig dem letzen Frost. Schneeglöckchen trauen sich nicht allein aus der Erde. Sie leben im Rudel, gehören zu den Amaryllisgewächsen und sagen mir: Schau mich an, gleich kommt der Frühling!
Gras steht nicht auf ihrem Speiseplan. Ziegen sind Busch- und Strauchfresser. Mir wäre das Leben als Ziege zu fremd, denn Ziegen sind Wiederkäuer. Die Portraitierte traf ich im Alten Land in Hamburg-Finkenwerder.
Nie zuvor hatte ein Foto von Tranquillo Casiraghi - Gente della Torretta gesehen. Mir stockte der Atem. Dieses Foto ergriff mich zutiefst und sprach: 'In ähnlicher Komposition wirst Du Katharina und Ulrich malen!' Mehr zum Bild.
Tomaten sind Beeren. Kartoffeln, Auberginen und Paprikas zählen zu ihren engsten Verwandten. 2019 wurden weltweit 180.765.931 t Tomaten geerntet. Der Deutsche isst im Durchschnitt rund 22 kg Tomaten pro Jahr, ich auch.
2013 zog ich für vier Jahre von Hamburg nach Bremen. Auch mir fiel damals sofort das Märchen mit den Bremer Stadtmusikanten ein. Ihr lebensbejahender Spruch 'Etwas besseres als den Tod findest du überall!' ist großartig. Mehr zum Bild.
Als Kind verbrannte ich mich beim Spielen oft an ihnen. Jedoch liebte ich den Salat von jungen Brennnesseln. Otto Wilhelm Thomé malte sie 1885 exelent in wissenschaftsgrafischer Manier. Auch mir war es ein Vergnügen sie in einem Stillleben zu verewigen.
Einst, ich war knapp vier Jahre alt, fand ich beim Spielen im Wald, unter herbstlichem Laub verborgen, einen hellen verwitterten Tierschädel. Diesen trug ich am Abend stolz nach Hause ins elterliche Wohnzimmer. Mehr zum Bild.
Die ❯ Ostfriesische Landschaft lässt ihre Präsidenten vor deren Pensionierung portraitieren. Dr. Frank Schmidt, der damalige Direktor der Emdener Kunsthalle empfahl mich als Portraitmaler. So öffnete sich meinen Weg nach Ostfriesland.
Die Auseinandersetzung mit Kommen und Gehen, Liebe, Verlust, Trauer, Leid und Tod ergreift irgendwann jeden Menschen. Gewollt oder ungewollt. Sie ist Bestandteil unseres Seins und trägt unsere Vergänglichkeit als Ursache in sich. Mehr zum Bild.
Seit meiner Kindheit bin ich Fan von Joos van Cleve. 2011 sahen wir in Aachen die Ausstellung 'Leonardo des Nordens'. Sein Bildnis der Lucreta haute uns um. Meine Frau sagte 'Eigentlich könntest Du Dich auch mal diesem Thema widmen'. ❯ Lucretia
Bevor er mir in seinem Büro bei der ZEIT in Hamburg Modell saß, räumte er seine steinalte Zigarrenkiste, in der mehrere Schachteln Zigaretten lose Platz fanden, vom Schreibtisch. Schmidt mit Zigarette war auch nicht mein Thema. Mehr zum Bild.
Hast Du schon etwas gegessen? Nein. Es ist 24 Uhr! Lass uns ins Cuneo gehen, außerdem ist mir nach Rotwein. 1905 begann ihr Großvater Francesco Antonio Cuneo hier das erste Speiselokal mit italienischer Küche in Deutschland zu etablieren. Mehr zum Bild.
Da es uns auf St. Pauli zu laut wurde, zogen wir weiter und landeten in Blankenese. Welch ein Kontrast. Nun wohnten wir im Treppenviertel. Marret, unsere Vermieterin hatte nicht nur eine schöne Katze. So kam es zu diesem Doppelportrait.
Mehr als zehn Jahre fotofrafierte ich Möwen für meine Malerei. Einige stammen aus Dover, andere aus Hamburg und Wismar. Der großen angriffslustigen Möwe im Bild begegnete ich vor der geschichtsträchtigen Insel namens Helgoland.
Wie alle Großväter sagte auch meiner mir einst Gelassenheit fürs Alter voraus. Gilt das ebenso für die Politik? Ja, beruhigte er mich als Jugendlicher. Jedoch brachte ihn Walter Ulbrichts Politik auch im hohen Alter zur Weißglut. Mehr zum Bild.
Ruth Rupp sah ich 2004 erstmals auf der Bühne des St. Pauli Theaters in der Dreigroschenoper mit Ulrich Tukur als Mackie Messer. Sie sang, nach einer Idee von Katharina John, in der Rolle einer Alt-Hure die Schlussszene des Stückes. Mehr zum Bild.
2002 feierte ich erstmals im Hamburger Silbersack auf St. Pauli. Seitdem brachte er mir viel Glück. Hier lernte ich über die Jahre interessante Menschen aus allen sozialen Schichten kennen. Mehr zum Bild.
2012 hatte ich eine Ausstellung in der Städtischen Galerie Baumhaus am Alten Hafen in Wismar. Dort sah eine Dame aus Düsseldorf, dass ich gern Tiere male. Also portraitierte ich für sie und ihre erblindete Freundin die Blindenhündin namens Enja.
Hörstücke
Atelier-Galerie
Newsletter
